Mareksche Lähme - Kleintierzuchtverein Nied e.V. 1905

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Mareksche Lähme

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Mareksche Lähme

Wenn Hühner plötzlich humpeln, dann könnte es sich um ein ernst zu nehmendes Problem handeln: Die Mareksche Krankheit. Auch als Mareksche Lähme bekannt, bezeichnet sie eine (Herpes-) Viruserkrankung der Hühner. Die Krankheit zählt zu den Hühnerkrankheiten, die nicht nur hochansteckend sind, sondern zu hohen Verlusten führen und den Fortbestand des gesamten Bestands bedrohen können. Dabei ist die Mareksche Lähme nicht auf einen bestimmten Kontinent beschränkt, sondern befällt Hühner in der ganzen Welt.

Entstehung

Betroffen sind vor allem Küken und Jungtiere. Ist die magische Altersmarke von rund 5 Monaten überschritten, infizieren sich Hühner in der Regel nicht mehr. Allerdings können die Erreger noch sehr lange Zeit überleben: Auf Bruteiern, im Kot, in der Einstreu oder auch im Boden – bis zu einem Jahr. Die häufigsten Todesfälle dieser Erkrankungen fallen zwischen dem 60. und 180. Lebenstag an, denn die jungen Hühner haben sich dann bereits als Küken infiziert. Problematisch ist die „Desinfektion“ nach einer durchgemachten Marekschen Krankheit. Selbst, wenn alle befallenen Hühner entsorgt, sowie Stall und Gehege gründlich gereinigt wurden, ist das noch kein Sieg über die Erreger.

Symptome und Behandlung der Marekschen Krankheit

Die Inkubationszeit variiert zwischen 2 Monaten und einem halben Jahr. Ist die Mareksche Krankheit erst einmal im heimischen Gehege, so kann sie sich in ganz unterschiedlichen Formen ausdrücken.

Die chronische Form

Die chronische Form der Marekschen Lähme, auch als klassische Form bekannt, bricht im Allgemeinen zwischen dem 3. Und 5. Lebensmonat der Hühner aus und drückt sich durch Lähmungserscheinungen, in seltenen Fällen auch durch Erblindung, aus. Die Hühner heben ihre Beine dann beim Laufen wie die Wachen vor dem Buckingham Palace. Bei manchen Hühnern ist aber auch nur ein Hinken zu erkennen, die Zehenstellung ist verändert oder die Bewegungen sind gänzlich unkoordiniert. Auch Krämpfe und Veränderungen der Pupille gehören zum typischen Erscheinungsbild der klassischen Form der Marekschen Lähme. Im späteren Verlauf sind geschwulstähnliche, knotenförmige Veränderungen an den Nervensträngen der erkrankten Flügel und Beine zu ertasten.

Die akute Form

Sind die Hühner älter als 8 Wochen, so kann auch die akute Form der Marekschen Lähme beobachtet werden. In wenigen Fällen wurde die Mareksche Lähme auch bei erst 4 bis 5 Wochen alten Küken beobachtet. Die einzigen Symptome, die äußerlich erkennbar sind, sind Hautveränderungen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Tod auch ganz ohne vorangegangene Hautveränderung auftreten kann und der Züchter lange im Dunkeln tappt. Erst, wenn gut zwei Drittel seines Bestandes von der Krankheit dahingerafft wurden, kann eine Sektion die krebsartigen Wucherungen an Keimdrüsen, Leber und Darm feststellen und die Mareksche Krankheit sicher diagnostiziert werden.

Eine Rettung gibt es bei der Marek´schen Lähme nicht. Erholen sich die Hühner, weil besonders robust und zäh, nicht aus eigener Kraft, so verläuft die Krankheit in der Regel tödlich. Es empfiehlt sich ohnehin, beim Ausbruch der Marekschen Lähme den gesamten Bestand zu eliminieren, da überlebende Hühner Virenträger und somit potenziell ansteckend für sämtliche nachfolgenden (neu angeschaffte oder erzüchtete) Hühner sein können.

Vorbeugung

Gegen die Mareksche Lähme ist glücklicherweise ein „Kraut“ gewachsen. Vor der Einführung von passenden Impfstoffen waren die Verluste in infizierten Beständen beachtlich hoch. Bis zu 60 Prozent der Hühner wurden durch die Krankheit dahingerafft. Seit der routinemäßigen Impfung von Eintagsküken (hierzu stehen drei verschiedene Impfstofftypen zur Verfügung) und einer entsprechenden Hygiene im Stall und bei der Zucht, lässt sich die Mareksche allerdings gut beherrschen. Eine Maßnahme, die allen Züchtern zum Schutz seines Bestandes am Herzen liegen sollte.

(Quelle: www.huehner-haltung.de)

 
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